Reisebericht Tag 8 bis Tag 11

 

Reisedaten: 24.03. - 08.04. 2018

Tag 8 - Besuch in der Massaisteppe

Heute Morgen um 9.00 Uhr starteten wir mit einem Bus und einem Jeep in Richtung Massaisteppe. Die Fahrt war wieder sehr abenteuerlich.

Wir fuhren einige Kilometer aus Moshi heraus vorbei an Zuckerrohrplantagen. Wir kamen auch an einer Zuckerrohrfabrik vorbei.

So langsam hörte dann die befestigte Straße auf und ging in fest gefahrenen Sand über und verwandelte sich in eine Geröll- und Naturschotterpiste. Insgesamt mussten wir auf der Hin- und Rückfahrt dreimal den Bus verlassen, weil er durch vom Regen ausgespülte Senken hindurch musste. 

Wieder hieß es mit vereinten Kräften anpacken, Steine unterlegen und schieben, aber Gott sei Dank kam der Bus schließlich durch jede Senke durch und auch die nachfolgende Steigung wieder hinauf. Wer hätte gedacht, dass eine Busfahrt so voller Nervenkitzel sein könnte!

Endlich erreichten wir gegen 12.00 Uhr mittags die Kirche in Ngorika C. Wir wurden schon erwartet und gleich von vielen Kindern und Massaifrauen begrüßt.

In der Kirche begrüßten uns ca. 50 Kinder mit einem Lied. Ein wundervoller Moment! Anschließend wurden wir vom Pastor der Gemeinde und dem Pastor des ganzen Distrikts begrüßt. Evelyn stellte uns vor und die tansanischen Erzieherinnen wurden von Sister Felisia vorgestellt. Anschließend bekamen wir einen kleinen Imbiss mit Kaffee, Tee, Wasser, Nudeln, Fisch, Erdnüssen, Gurken und Apfelsinen.

Danach hatten wir noch die Möglichkeit, das Gelände anzusehen. Es dauerte nicht lange, da hatte jeder 2 Kinder an der Hand. Wir liefen hinunter zum See, der "die Badewanne Gottes" genannt wird. Der richtige Name lautet "Numba Ja Mungu". Es gibt hier auch einen Brunnen und eine Solarpumpe von einem schwedischen Sponsor.

Nach dem Mittagessen sangen und tanzten wir mit den größeren Massaikindern. Evelyn überreichte noch Geschenke an die Kinder. Auch wir wurden beschenkt. Wir bekamen Ohrringe und Armbänder aus Perlen. Evelyn, Thomas und Christine (als Mutter, Mann und Älteste in unserer Gruppe) bekamen besondere Geschenke, nämlich Ketten und einen kleinen Tonkochtopf.

Außerdem berichtete der Pfarrer uns noch etwas über die Gegebenheiten vor Ort. Für die 200 Kinder dort gibt es weder ein Klassenzimmer noch genügend Lehrer. 100 Kinder werden vormittags und 100 Kinder nachmittags von je einem Lehrer unterrichtet.

Im Moment wird Geld für ein Klassenzimmer gesammelt.

Der Pfarrer ist für ein Gebiet mit ca. 5000 Menschen zuständig. Das ist gar nicht so einfach, denn die Siedlungen liegen teilweise sehr weit auseinander und sind nicht immer gut zu erreichen.

Dann war es schon wieder Zeit, den Rückweg anzutreten. Wir machten noch einen kurzen Abstecher nach Magadini zur Primary School, die letztes Jahr im September eingeweiht wurde. Die Gemeinde in Augustusburg hatte zum Martinstag Spenden dafür gesammelt.

Evelyn hatte heute früh für die Schule noch Hefte, Stifte und Plakate mit Buchstaben und Zahlen gekauft.

Die Stimmung auf der Rückfahrt war richtig gut. Fröhlich singend kamen wir gegen 18.00 Uhr wieder am Hostel an.

Das Nuri Nuri Gebirge haben wir vom Bus aus fotografiert.

Tag 9 - Ostersonntag in Tansania

Nach der Morgenandacht erwartete uns eine große Überraschung im Frühstücksraum. Der Osterhase hat es sogar bis nach Tansania geschafft! Wir haben uns sehr gefreut.

Heute sollte es zum Gottesdienst in die Berge gehen. Deas Erlebnis vom Karfreitag hing uns noch etwas in den Knochen, daher haben wir diesmal Wechselsachen mitgenommen :-)

Um 9.00 Uhr starteten wir in Richtung Natiro. Es ging wieder steil bergauf, vorbei an Bananenpflanzen und der Kirche in Fukeni. Nach einer knappen Stunde waren wir weit oben in den Bergen angekommen.

Wir wurden wieder freundlich empfangen. Unter Leitung von Pastor Kennedy Kisanga feierten wir mit viel Gesang und Gebet die Auferstehung von Jesus. Natürlich mussten wir uns auch wieder vorstellen und wir haben 3 Lieder gesungen. Im Gottesdienst wurde außerdem ein Paar getraut und mehrere Kinder getauft. Auch ein Chor erfreute uns und alle anderen Besucher wieder mit Liedern.

 Draußen regnet es sehr stark, aber heute saßen wir Gott sei Dank im Trockenen.

Nach dem Gottesdienst gab es wieder eine Versteigerung. 

Um 13.45 Uhr regnete es kaum noch und wir stiegen schnell in die Busse, in der Hoffnung, vor dem nächsten Wolkenbruch wieder im Hostel zu sein. Diesmal verlief die Fahrt ohne Zwischenfälle. Gegen 14.30 Uhr gab es Mittagessen. Danach gingen die meisten von uns noch einmal in die Stadt. Wir wollten noch Wasser kaufen, denn am nächsten Tag sollte es auf Safari gehen.

16.30 Uhr trafen wir uns im Seminarraum zur Osterandacht. Wir begannen mit einem Lied. Anschließend erzählte Evelyn die bewegende Geschichte von der Henne "Frau Weiß", Die tansanischen Erzieherinnen bekamen von Evelyn noch das Buch mit der Geschichte ausgehändigt und die "Rose von Jericho". Das ist eine besondere Pflanze, die vertrocknet aussieht, aber "zum Leben erwacht" und aufblüht, wenn sie Wasser bekommt. Zum Abschluss haben wir wieder gemeinsam gesungen.

Nach der Andacht fuhren wir zum Uhuru Hotel. Evelyn hatte uns hier zum Barbecue eingeladen. Das Ambiente war wunderschön. Es gab viele verschiedene Barbecue-Soßen, Salate und viel Fleisch. Wie konnten den Abend in vollen Zügen genießen. Dann ging es zurück zum Hostel, denn der nächste Tag würde sehr früh beginnen, denn da stand eine Safari auf dem Programm.

Tag 10 - Auf Safari Teil I

Der Tag heute begann für uns sehr früh. Um 6 Uhr morgens trafen wir uns zur Andacht, die unsere tansanischen Schwestern vorbereitet hatten. Draußen war es noch ziemlich dunkel. Nach dem Frühstück  verteilten wir unsere Lunchpakete und Getränke auf die Jeeps und fuhren kurz nach 7.00 Uhr los. Unterwegs legten wir zwei Pausen ein. Einmal musste ein Scheibenwischer repariert werden. Zu Beginn der Fahrt nieselte es noch, aber später kam die Sonne zum Vorschein. Auf der Fahrt konnten wir die unterschiedliche Landschaft bewundern. Wir fuhren vorbei an Maisfeldern und Ortschaften und sahen viele Schaf-/Ziegen- und Kuhherden. Diesmal fuhren wir auch nur die letzte halbe Stunde unserer Tour auf Sand- bzw.Schotterstraßen ;-) Auf der langen Fahrt hatten wir viel Zeit uns auszutauschen. In jedem Jeep saß je eine Freiwillige, was die Verständigung erleichterte. Auch für einige unserer tansanischen Kollegen war es der erste Besuch im Tarangire Nationalpark.

Um 11.45 Uhr erreichten wir unser Ziel und nachdem Evelyn das Eintrittsgeld bezahlt hatte, konnte unsere Safari um kurz nach 12.00 Uhr schon beginnen. Wir waren schon sehr aufgeregt. Wer sieht wohl das erste Tier? 

Wir entdeckten viele Impalas, Äffchen, Erdmännchen, Löwen, Giraffen, Wasserböcke, Elefantenherden (einmal mit 22 und einmal mit über 40 Tieren), Warzenschweine und viele bunte Vögel. Unsere Guides erklärten uns viel zu den verschiedenen Tierarten.

Gegen 14.30 Uhr machten wir zum Mittagessen an einem Rastplatz halt. Wir mussten ganz schön aufpassen, dass die kleinen Äffchen sich nicht an unserem Essen bedienten.

Gegen 16.30 Uhr verließen wir den Nationalpark und machten uns auf den Weg zu unserer Unterkunft für diese Nacht. 18.15 Uhr kamen wir an der Lodge "Haven Nature" an. Zum Empfang gab es Getränke und Popcorn. Dann nahm Evelyn die Zimmer- bzw. Zeltverteilung vor. Unsere "Reise-Evelyn" hat wie immer alles wunderbar geplant und organisiert. Ein großes Dankeschön dafür!

In den Zelten gab es kein Licht. Das war sehr abenteuerlich. Zum Glück haben wir Taschenlampen mitgenommen.

Die Häuser waren komfortabler ausgestattet mit Strom, Dusche und Toilette. 20.00 Uhr gab es Abendbrot. Für uns ging wieder ein ereignisreicher Tag zu Ende und es war sehr beeindruckend, die vielen Tiere zu sehen.

Tag 11 - Auf Safari Teil II

Auch dieser Tag begann wieder sehr früh. Um 6.00 Uhr gab es Frühstück und 7.00 Uhr fuhren wir los in Richtung Ngorongoro Nationalpark.

Die Fahrt ging durch eine malerische Landschaft, die noch leicht von Morgennebel bedeckt war. Wir sahen viele Mais- und Weizenfelder, die teilweise auch mit Traktoren bearbeitet wurden. Nachdem wir am Parkeingang den Eintritt bezahlt hatten, ging die Fahrt weiter durch dschungelähnliche  Landschaft eine Serpentine hinauf. Auf 2300 Metern Höhe erwartete uns ein Aussichtspunkt in einen Krater.

Der Ausblick war atemberaubend!

In schnellem Tempo ging es den Berg wieder hinunter. Der Weg war kurvenreich, teilweise sehr steil und die Straße schlecht, aber abenteuerliche Bergfahrten sind wir ja nun inzwischen gewohnt ;-) Auf der Fahrt konnten wir weiterhin die unbeschreiblich schöne Landschaft bewundern. Es war überwältigend! Inzwischen waren auch die ersten Tiere zu sehen und dann wussten wir auf einmal gar nicht mehr, wo wir zuerst hinschauen sollten. Überall waren Tiere. Wir sahen immer wieder Zebras, Gazellen, Gnus, einen See mit Flamingos. Sogar ein Nashorn konnten wir in der Ferne erkennen und eine Elefantenherde. Am "Hippoool" (das stand auf einem Wegweiser) lagen tatsächlich Nilpferde im Wasser.

Wir haben auch Löwen gesehen. Insgesamt waren es 5 Löwinnen und 6 Jungtiere. Sie kamen ganz dicht an uns heran. Ein Löwenjunges legte sich vor das Rad des Jeeps in den Schatten und ging erst weg, als der Fahrer den Motor startete. Auf dem Weg zum Picknickplatz sahen wir noch eine Büffelherde. Das Picknick mussten wir aber im Auto einnehmen, da ein großer Vogel um uns kreiste und uns das Essen abgejagt hätte. Wir sind uns einig, heute ein Stück vom Paradies gesehen zu haben und wir können nur sprachlos staunen über Gottes wunderbare Schöpfung. Die Bilder zeigen nur einen winzigen Bruchteil von dem, was wir heute alles gesehen haben. Es war einfach unbeschreiblich schön!

Auf der Rückfahrt hatte ein Jeep einen kleinen Unfall. Die Bremse funktionierte nicht mehr richtig, daher setzte der Fahrer das Auto kontrolliert gegen eine Rampe (wenn man das so sagen kann - auf jeden Fall kam der Jeep zum Stehen ;-). Gott sei Dank haben die Bremsen erst den Geist aufgegeben, als wir den steilen Berg schon unten waren. Die Insassen des Fahrzeugs mussten auf die anderen Jeeps verteilt werden. Es war ganz schön eng und die Fahrt dauerte über 6 Stunden. Wir machten nur einmal eine kurze Pause. Bei einem Jeep musste unterwegs noch ein Rad gewechselt werden. Schließlich kamen wir alle sicher und wohlbehalten am Hostel an. Wir haben wieder viel Bewahrung erlebt und sind Gott sehr dankbar, dass er uns auf der Fahrt beschützt hat.